„Grüne Mitte“ kein Spielball für Parteiideologen

Bereits Anfang dieses Jahrtausends wurden Planungen für die Gestaltung und Entwicklung der „Grünen Mitte“ bei externen Planungsbüros in Auftrag gegeben, ohne dass es jemals eine exakte und verbindliche Definition der zur „Grünen Mitte“ gehörenden Flächen gegeben hätte. Durch die FWR Anträge „Städtebauliche Entwicklung“ von Mai 2015 sowie „Stadtpark“ von Januar 2016 wurde eine breite Diskussion angestoßen, die heute unter dem Titel „Rödermarkplan“ Eingang gefunden hat. 

Obwohl die „Grüne Mitte“ integraler Bestandteil des „Rödermarkplans“ sein muss, werden bereits derzeit ideologisch geprägte Anträge an die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Die FWR sind sich ihrer Verantwortung bewusst, einerseits zukünftige Generationen nicht über ein notwendiges Maß hinaus in der weiteren Entwicklung Rödermarks einzuschränken, aber andererseits ein Naherholungsgebiet in einem zentralen grünen Kern unumkehrbar zu schaffen. Das heißt, den Begriff „Grüne Mitte“ wörtlich zu nehmen und in der Definition auf ein Kerngebiet zwischen Alter Seeweg im Norden und Heiligtenweg im Süden zu beschränken. Die Ost-West Ausdehnung südlich der Ober-Rodener-Str. wird im Wesentlichen durch die derzeitige Bebauung begrenzt, nördlich davon ist es ein Grünstreifen beiderseits der B459. In diesem Gebiet sollte ein Stadtpark entstehen mit Stätten und Möglichkeiten für Begegnungen und Freizeitgestaltung der Bürger/innen aller Stadtteile. Wenn sich das Stadtparlament für diesen Weg entscheidet, wird manifestiert, was in Zukunft niemals als Baugebiet ausgewiesen werden kann. Damit hätte die Stadt Handlungsmöglichkeit zum Erwerb erforderlicher Grundstücke. Für Eigentümer würde Spekulation keinen Sinn mehr machen. Ein solcher Erholungspark ist angesichts der zu erwartenden steigenden Einwohnerzahl Rödermarks vordringlich und würde die Anziehungskraft Rödermarks durch Hinzufügung eines weiteren positiven Aspekts deutlich erhöhen. Rödermark könnte sich zukünftig zu einer rundartigen Stadt mit baulichem Zusammenschluss der beiden größten Stadtteile entwickeln mit einem grünen Herzen. Eine Bebauung der wichtigen Frischluftschneise muss aber vermieden werden.
Die FWR halten es für angeraten, diesen wichtigen und in weite Bereiche ausstrahlenden Themenkomplex nicht allein durch eine Mehrheit im Parlament entscheiden zu lassen. Vielmehr ist für Transparenz und eine letztendliche Akzeptanz eine Einbindung der Bürger bei der Entwicklung eines Models unerlässlich. Einem Parlamentsbeschluss sollte unbedingt ein „Runder Tisch“ mit Vertretern aus Politik, Stadtteil Quartieren, Gewerbe, Vereine etc. vorgeschaltet werden, dessen Beratungen in einen interfraktionellen Antrag münden sollten.
Versuche, ideologisch begründete Parteiinteressen bei dem Komplex „Grüne Mitte“ durchzusetzen, werden zu keiner breiten Akzeptanz in der Bürgerschaft führen, dafür aber zu einer weiteren Politikverdrossenheit. Im gemeinsamen Interesse sollte gemeinsam gehandelt werden.