Haushalt, Steuern
Seit ihrer Gründung setzen sich die FREIEN WÄHLER Rödermark für eine Haushalts- konsolidierung ein mit dem Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes und dem
mittelfristigen Abbau des unter CDU-Verantwortung angehäuften Schuldenberges. Die von den FWR Ende 2011 gestellten Anträge zur Verminderung des Haushaltsdefizites wurden durch- weg von der
schwarz/grünen Koalition abgelehnt. Die FWR verbuchen es aber als Erfolg, dass viele der FWR-Anregungen später von CDU/AL in eigene Anträge übernommen und somit realisiert wurden.
Der Schutzschirmvertrag verpflichtet zu einem ausgeglichenen Haushalt. Deshalb sind strikte Sparmaßnahmen und notfalls auch Steuer-und Gebührenerhöhungen
erforderlich. Von 2011 bis 2016 sind die in der Kommune verbleibenden Steuereinnahmen sehr stark angestiegen. Das haben allein Bürger und Gewerbe bezahlt. Im gleichen Zeit- raum stiegen die
Ausgaben der Kommune für Personal um 17% und geringfügig auch für Sachausgaben. Eingespart wurde also fast nichts. Die Grundsteuer B wurde in den letzten acht Jahren fast verdoppelt!! Nur die
boomende Konjunktur, das aktuelle Zins- tief und unerwartete Zuweisungen von Bund und Land haben es bisher ermöglicht, die Haushaltsansätze zu erreichen. Bei einer konjunkturbedingten
Abschwächung der ge- planten Mehreinnahmen sind Rödermarks Haushaltsplanungen jedoch fern jeder Realisierungschance. Dann würde in bewährter Manier erneut der Bürger zur Kasse gebeten. Die FREIEN
WÄHLER Rödermark werden die weitere Entwicklung sehr kritisch beglei ten. Eine aus der Wahl gestärkt hervorgehende FWR Fraktion würde ihre Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten entsprechend
nutzen.
Die FREIEN WÄHLER Rödermark wollen:
-- Sicherstellung eines zumindest ausgeglichenen Haushalts auf Dauer
-- Erhöhung der Einnahmen durch Gewerbeansiedlung und neue Arbeitsplätze
-- Kostenreduzierungen in der städtischen Verwaltung ohne soziale Härten
-- keine weiteren Steuererhöhungen
-- keine Straßenbeitragssatzung
-- Schuldenabbau durch Nutzung aller möglichen Spielräume
Wirtschaft und Gewerbe
Deutschland baut sein einmaliges Sozialsystem auf eine funktionierende Export- und Konsumwirtschaft auf. Erfolgreiche Großunternehmen und der Mittelstand
gewährleis- ten diese unabdingbare Basis. Das Wirtschaftsförderungs- und InnovationsCentrum Rödermark (IC) stellt sich vor Ort dieser schwierigen Herausforderung, könnte aber bei besseren
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Rödermark deutlich erfolgrei- cher agieren.
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rödermark hat 2012 die Erstellung einer repräsentativen Bürgerbefragung nach den gewünschten Schwerpunkten der Stadtent-
wicklung für die nächsten zehn Jahre beschlossen.
Für 55% der Bürger war der wichtigste Bereich der Ausbau des Wirtschafts- standortes und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ausbau des schnellen Internets und
Verbesserung der Einkaufssituation folgen auf vorderen Plätzen.
Die schwarz/grüne Koalition hat aber den Bürgerwillen ignoriert und stattdessen durch die Ablehnung der Ausweisung von Baugebieten und neuer Gewerbeflächen
Rödermark als Wirtschaftsstandort geschwächt. Alle Versuche der FWR, vorhandene
und neue Gewerbeflächen in Angriff zu nehmen, wurden von der schwarz/grünen
Mehrheit blockiert. Die seit 2011 regierende Koalition aus CDU und AL/Die Grünen hat wirtschaftspolitisch versagt und einen möglichen finanziellen Spielraum
Rödermarks ad absurdum geführt.
Die FREIEN Wähler wollen durch kluge, wirtschaftspolitische Rahmenbedingun- gen den Erhalt und die Neuansiedlung von Gewerbe, den Zuzug von neuen Ar- beitskräften,
die Nahversorgung und den Erlebniseinkauf für die Bürger und den damit
verbundenen Mehrertrag von Gewerbesteuer und Einkommensteuer gewährleisten. Wirtschaftsfördernde Maßnahmen seitens des Magistrats sollen Rödermark zu einem
gefragten Wirtschaftsstandort inmitten des Rhein-Main Gebiets machen.
Städtebauliche Entwicklung
Die Städtebauliche Entwicklung soll mit Hilfe einer Bauland- bzw. Stadtentwicklungs- gesellschaft vorangetrieben werden, um zügig Flächen für die Erstellung von
Bebauungs- plänen zu definieren. Dazu gehören:
-- Gewerbegebiete damit sich Rödermärker Firmen weiter entwickeln und auswärtigen Interessenten Angebote unterbreitet werden können. Bei allen Gewerbe- und
Mischgebieten soll schwerpunktmäßig eine für Rödermark
förderliche, ausbaufähige gewerbliche Nutzung zu Grunde gelegt werden.
-- Wohngebiete für soziale Wohnungen, soziale Einrichtungen und für gehobene
Bebauung.
Vorrangig ist Innenentwicklung vor Außenentwicklung anzustreben.
Alle Gebiete, die heute im regionalen Flächennutzungsplan bewirtschaftet werden können, sollen in die Entwicklung einbezogen werden. Ebenso Gebiete, welche im
derzeit gültigen Plan nicht vorgesehen, aber entwicklungsfähig sind.
Mittelfristig muss der zurzeit gültige regionale Flächennutzungsplan für die Bedürfnisse unserer Stadt angepasst werden, damit Rödermark in Maßen weiter wachsen
kann, ohne dass an der „Grünen Mitte“ mit der renaturierten Rodau gerüttelt wird.
Kinder, Jugend, Senioren
Kinder
Kinderbetreuung gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft. In Rödermark besteht ein gutes Angebot. Die FREIEN WÄHLER unterstützen die Bemühungen der Stadt
Rödermark, dies auch weiter auszubauen um Chancengleichheit und bestmögli- che Förderung der Kinder zu gewährleisten. Eine kostenfreie Kinderbetreuung wäre wünschenswert, wird aber bei dem unter
CDU-Verantwortung angehäuften Schuldenberg der Stadt Rödermark in absehbarer Zeit nicht möglich sein. Bei der gege- benen Finanzlage ist ein zumindest geringer Beitrag der Eltern, der sich
aktuell auf weniger als 12% der Gesamtkosten beläuft, unerlässlich. Der Elternbeitrag sollte jähr- lich so gestaltet werden, dass eine erneute drastische Erhöhung, wie in der abgelaufe- nen
Wahlperiode erfolgt, vermieden werden kann..
Die Öffnungszeiten der Kindergärten sollten stärker die Gegebenheiten der Arbeitswelt berücksichtigen. Auch bei frühem Arbeitsbeginn oder spätem Arbeitsende sollten
die Eltern ihre Kinder noch gut aufgehoben wissen, auch wenn hierfür ein Zu- schlag zu den normalen Gebühren fällig werden müsste.
Die FREIEN WÄHLER Rödermark sind für eine soziale Komponente bei der Gebührenfestlegung ohne wesentlichen Verwaltungsaufwand. Sozial schwache Familien oder
Alleinerziehende sollen auf Antrag eine Ermäßigung erhalten bzw. von den Gebühren befreit werden.
Jugend
Die vielen Vereine leisten neben den Schulen den größten Beitrag zur Jugendarbeit. Dies gilt es zu fördern und auszubauen. Durch sinnvolle Kooperationen zwischen
Schulen, Vereinen und der städtischen Jugendarbeit könnte zukünftig noch effektiver gearbeitet werden. Es müssen neben den bereits bestehenden Angeboten weitere attraktive Freizeiteinrichtungen
für alle Altersgruppen geschaffen und das ehrenamtliche Engagement gefördert werden. Dadurch wird der Haushalt der Stadt erheblich entlastet. Die FWR halten die Bildung eines
„Jugendbeirats“, als Pendant zum Seniorenbeirat, für die Motivation der jungen Generation zur Teilnahme der politischen Willensbildung für sinnvoll.
Senioren
Viele jüngere Bürger und auch Stadtverordnete tun sich schwer, Probleme der älteren Generation nach zu vollziehen. „Autofahrer sollen mit 60 ihren Führerschein
abgeben“, „man soll mehr mit dem Fahrrad einkaufen gehen“, „Öffentliche Verkehrsmittel benutzen“ und ähnliches mehr. Welche Probleme dies zum Teil für ältere Mitbürger mit sich bringt, ist für
Jüngere häufig schwer vorstellbar.
Deshalb begrüßen die FREIEN WÄHLER Rödermark einen funktionierenden Seniorenbeirat, der diese Probleme aufgreift und den Stadtverordneten näher bringt. Im Jahr 2016
stehen Neuwahlen für den Seniorenbeirat an, auch Mitglieder der FWR werden wiederum kandidieren und die Interessen ihrer Altersgruppe aktiv vertreten.
Vereine, Ehrenamt, Quartiersgruppen
Vereine und ehrenamtlich Tätige bilden die „Seele“ unserer Stadt. Diese Strukturen sind in Rödermark besonders ausgeprägt und tragen wesentlich zur Lebensqualität
bei. Zudem übernehmen sie einige bedeutsame Aufgaben, die von der Stadt selbst nicht angeboten werden könnten (z.B. Kinder- und Jugendbetreuung, Quartiersarbeit, Integration von Migranten, Hilfe
bei der Betreuung von Flüchtlingen, u.v.a.). Die FREIEN WÄHLER sehen es daher als unumgänglich an, das hohe Niveau der Vereinsarbeit und ehrenamtlicher Tätigkeit unserer Stadt zu erhalten und zu
fördern. Hierzu gehört vor allem eine Unterstützung der Vereine durch ausreichende Förderungsmittel. Die von der schwarz/grünen Mehrheit durchgedrückte Kürzung der Vereinsförderung muss vorrangig
zurückgenommen werden, sobald es dafür finanzielle Spielräume gibt.
Öffentliche Einrichtungen
Badehaus / Sauna
Aus der einst versprochenen „schwarzen Null“ aus dem Betrieb des Badehauses ist seit langer Zeit ein jährliches Defizit von ca. 1.000.000 Euro geworden. Dies wurde
von der Stadt Rödermark hingenommen mit der Begründung der Abdeckung „sozialer Aufgaben“. Das Badehaus hat deutlich die unternehmerischen Grenzen der Stadt Rödermark aufgezeigt. Das stetig hohe
Defizit hat die Stadt nun gezwungen, zunächst die Wellnessabteilung und kürzlich auch Sauna und Gastronomie in private Hand abzugeben.
Es sollte geprüft werden, ob dieses Konzept auch für das Badehaus übertragen werden könnte durch Kooperation mit auf den Betrieb kommunaler Schwimmbäder
spezialisierte Unternehmen, wie in mehreren Städten erfolgreich geschehen.
Einflussnahme auf vertretbare, soziale Aufgaben der Stadt Rödermark (Schulen, Verei- ne) kann durch städtische Zuwendungen in den Verträgen abgesichert werden. So
wären
Einsparungen in höherem sechsstelligem Bereich möglich.
Kulturhalle/Bücherei
Kultur kostet Geld. Die FWR stehen zu den Büchereien und zu der vor 20 Jahren getroffenen Entscheidung zum Bau der Kulturhalle und unterstützen den Kurs der
Leitung. Das wirtschaftliche Ergebnis muss kontinuierlich durch vertretbare Einsparungen wie auch durch die Erschließung neuer Einnahmen positiv beeinflusst werden.
Kostenreduzierungen durch die Optimierung technischer Einrichtungen und der Arbeits- abläufe sowie bei der Gestaltung von Werbemitteln sind
anzustreben.
Der Umfang von gewerblichen Veranstaltungen soll nach Möglichkeit erweitert und eine Anpassung der Mieten an regionale Gegebenheiten regelmäßig überprüft
werden.
Schulen
Rödermark ist mit zwei Grundschulen und einer Integrierten Gesamtschule gut aufgestellt. Viele Eltern aber wünschen sich ein Gymnasium. Seit zehn (!) Jahren hat die
CDU den Rödermärkern versprochen, sich für ein Gymnasium einzusetzen, aber nichts gehalten. Koalitionspartner AL/Die Grünen haben sich auch hier wieder als Blockierer erwiesen. Ein FWR Antrag auf
Prüfung der Möglichkeiten eines privaten Gymnasiums in Rödermark wurde ebenfalls von schwarz/grün abgeblockt. Die FWR wollen sich weiterhin dafür einsetzen, dass es mittelfristig in Rödermark
eine Wahlmöglichkeit bei den weiterführenden Schulen gibt und der derzeitige „Schultourismus“, der teuer ist und den Kindern viel Freizeit nimmt, entfällt. Kurzfristig muss aber sichergestellt
werden, dass es bei der Vergabe der Plätze an Gymnasien im Kreisgebiet klare Regeln gibt, die Rödermärker Schüler nicht benachteiligen.
Verkehr
Verkehrsberuhigung, Radfahrweg
Die Ortsdurchfahrt Urberach ist seit Jahren überlastet. Seit Fertigstellung der Ortsumfahrung Offenthal hat der Verkehr weiter zugenommen. Eine Lösung des Problems
ist kurz- und mittelfristig nicht in Sicht, von der Planung bis zur Fertigstellung der Umgehung Offenthal sind mehr als 40 Jahre vergangen. In der Zwischenzeit haben die Rodgau- Gemeinden sowie
auch Eppertshausen, Münster und Dieburg durch die B 45 ortsnahe Umgehungen erhalten, die die Gemeinden vom Durchgangsverkehr deutlich entlastet haben. Es ist unumgänglich, eine umfassende Planung
einzuleiten, die nicht einfach den Verkehr nach Messel verschiebt sondern eine konsequente Umgehung von Urberach und Messel beinhaltet. Dabei sind die besonderen Belange der Fußgänger, Radfahrer
und der Anlieger zu beachten. Im Übrigen unterstützen die FWR die Nutzung des Ressourcen schonenden Radverkehrs von Jugend an und fordern den lückenlosen Ausbau des Radwegenetzes auch in die
Nachbarstädte.
Eine Verkehrsberuhigung der OD der B486 in Urberach, unter Beachtung aktueller Zählergebnisse nach Öffnung der neuen Umfahrung Offenthals, sollte durch Ableitung
des Hauptdurchgangsverkehrs am Ortseingang Urberach (ImTaubhaus) mittels Kreisver- kehr auf die Rodaustraße, die Ober-Rodener-Straße und über einen weiteren Kreisverkehr am Rödermarkring (B459)
in Richtung Süden erfolgen. Sinngemäß gilt das auch in umgekehrter Richtung.
Flüchtlinge / Integration
Die FREIEN WÄHLER Rödermark stehen voll dafür ein, dass allen Menschen, denen nach den Bestimmungen des Deutschen Grundgesetzes ein Asylrecht zusteht, Schutz
gewährt wird.
Die Aufnahme und Integration aber bedarf klarer Regeln. Das Grundgesetz bietet den zugewanderten Menschen eine Vielzahl von Chancen und Rechten. Wer diese in
unserem Land genießen möchte, darf sich nicht den verbundenen Regeln, Grundwerten und Pflichten entziehen. Unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, unsere
Gesetze und kulturellen Gegebenheiten sind anzuerkennen und stehen über Kultur und Religion der Heimatländer.
Die Sorgen und Ängste der Zuwanderer müssen genauso ernst genommen werden wie die Fragen und Bedenken unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Bereitschaft, Flüchtlingen
in ihrer akuten Notlage zu helfen, ist in unserer Bevölkerung groß. Wir haben ein weltweits Flüchtlingsproblem. Rödermark kann seinen bescheidenen Anteil leisten, um diesen Menschen zu helfen.
Gut ausgebildet können sie unseren Arbeitsmarkt und unsere Gesellschaft bereichern. Je mehr wir den Zuwanderern eine volkswirtschaftliche Beteiligung ermöglichen desto erfolgreicher wird die
Integration sein.
Grundlage für ein gemeinsames Zusammenleben und Arbeiten ist die deutsche Sprache. Die Erlernung der deutschen Sprache wird als höchste Priorität
gesehen.
Die Vermittlung in Sprachkurse muss zügig, unbürokratisch und professionell vollzogen werden. Fester Bestandteil einer erfolgreichen Integration ist die
frühestmögliche Teilhabe an Bildung. Besonders Kinder und Jugendliche müssen intensiv gefördert werden.
Das ehrenamtliche Engagement in Rödermark ist vorbildlich und wird von den FWR unterstützt. Es darf aber nicht übersehen werden, dass eine Überforderung von Helfern
negative Auswirkungen für die Hilfsbereitschaft und das gesamte Integrationsprojekt in Rödermark haben könnte. Es ist sowohl im Interesse der Rödermärker Bürger und Bürgerinnen wie auch im
Interesse der Zuwanderer selbst unabdingbar, dass der Zustrom von Flüchtlingen besser geregelt abläuft und die Kommunen eine ausrei- chende finanzielle Ausstattung vom Bund erhalten. Deshalb ist
es zwingend, dass die Spitzen der Kommunen, möglichst in einer konzertierten Aktion Druck auf die oberen Entscheidungsgremien ausüben, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die FWR
unterstützen entsprechende Forderungen an Bund und Land in vollem Umfang.